Wir freuen uns, die Ernennung von Matthias Steinberg zum CEO von Lokad bekannt zu geben. Er wird sich diesem Monat Joannes Vermorel, dem Gründer, an der Spitze des Unternehmens anschließen.

Seit den frühen Anfängen von Lokad ist Matthias als Berater und Angel-Investor an der Entwicklung des Unternehmens beteiligt. Er kommt von Summit Partners, einer führenden Wachstums- und Technologiebeteiligungsfirma, wo er für Software-Investitionen in Europa verantwortlich war.

Sein Hintergrund umfasst Maschinenbau bei Airbus Industries (Toulouse) und Strategieberatung bei The Boston Consulting Group (Berlin). Er hat einen Master of Engineering von der RWTH Aachen und einen MBA von INSEAD.

Interview mit Matthias Steinberg, CEO von Lokad

F. Warum haben Sie sich entschieden, zu Lokad zu kommen?

In meiner vorherigen Rolle als Wachstumsinvestor habe ich mich auf Software on Demand und cloud computing konzentriert und die Chancen und Herausforderungen dieser bahnbrechenden Technologien kennengelernt. Gleichzeitig war ich von Anfang an als Berater und Angel-Investor eng mit Lokad verbunden und habe die rasante Entwicklung der Lokad-Technologie, der Marktdurchdringung und des Teams miterlebt.

Lokad bedient eine große Marktchance mit einer einzigartigen Technologie, die die Vorteile von Software on Demand (oder ‘SaaS’) und cloud computing vereint, um ein Leistungsniveau zu einem Kostenlevel zu bieten, das bisher nicht möglich war. ‘On demand’ bedeutet keine Vorabinvestitionen, keine Lizenzgebühren, keine Installations-, Integrations- und Schulungsanforderungen und eine rein nutzungsbasierte Preisgestaltung; cloud computing ermöglicht eine neue Dimension in der Prognoseleistung, indem es Zugang zu einer immensen Menge an Rechenleistung bietet.

Wenn Software on Demand nicht nur Kosten, Ressourcenbedarf und Komplexität reduziert, sondern auch ein neues Leistungsniveau ermöglicht und neue Marktsegmente erschließt, wie im Fall von Lokad, dann haben Sie das, was oft als ‘Killer-Applikation’ bezeichnet wird. Der Microsoft Windows Azure Worldwide Partner Award 2010 ist ein Beweis für die Stärke der Technologie und des Teams, und ich freue mich sehr auf meinen Einstieg.

F. Worauf werden Sie sich im Jahr 2011 konzentrieren?

Lokads Nachfrageprognosetechnologie hat inzwischen ein Reifegrad erreicht, bei dem sie die Bedürfnisse von zwei Marktsegmenten erfolgreich bedient:

Erstens, große bis sehr große Kunden, wie Einzelhändler mit mehreren tausend Verkaufsstellen. Hierbei ersetzen wir oft rudimentäre Prognosepraktiken oder -technologien, oder wir bauen auf bestehenden Prognoselösungen auf, die häufig Teil größerer ERP Systeme sind, um deren Prognosefähigkeiten und Genauigkeit signifikant zu verbessern.

Zweitens, KMU, die bisher nicht über die Ressourcen verfügten, um auf teure ‘Best-of-Breed’-Prognosetechnologien zuzugreifen und typischerweise mit excel oder einfachen Desktop-Programmen arbeiteten. Lokads Salescast bietet Zugang zu marktführender Prognosegenauigkeit und beseitigt gleichzeitig all den Aufwand, die Komplexität und oft auch die Frustration, die mit den unbefriedigenden Ergebnissen des Status quo einhergehen.

Während wir unsere Entwicklungsaktivitäten fortsetzen, werde ich mich intensiv auf die Kommerzialisierung von Salescast konzentrieren. Wir verzeichnen großes Interesse von großen Einzelhandelsunternehmen und glauben, dass im eCommerce ein enormes Potenzial liegt. Darüber hinaus ist es mein Ziel, unsere Aktivitäten weiter zu internationalisieren, wobei die Hauptzielmärkte die USA, Großbritannien, Deutschland und Russland sind.

F. Was haben Sie beruflich gemacht, bevor Sie zu Lokad kamen?

Mehrere Jahre in der Wachstumsfinanzierung von Technologiebeteiligungen gingen einer Tätigkeit in der Strategieberatung bei BCG und in der Ingenieursabteilung von Airbus Frankreich voraus. Insbesondere die letzten Jahre als Investor haben mir die Möglichkeit gegeben, Hunderte von Technologieunternehmen kennenzulernen und mit ihren Gründern zu arbeiten, was meine Vorstellung von einem vielversprechenden Unternehmen in Bezug auf Geschäftsmodell, Marktchance, Technologie und Team gefestigt hat. Es hat mir auch einen direkten Eindruck von den Herausforderungen wachsender Unternehmen vermittelt und meinen eigenen Ehrgeiz verstärkt, beim Aufbau eines Technologieunternehmens mitzuwirken.

Interview mit Joannes Vermorel, Gründer von Lokad

F. Was veranlasste Sie, zu diesem Zeitpunkt einen neuen CEO einzustellen?

Die Entwicklung von Lokad hat in den letzten Jahren stetig an Fahrt aufgenommen, und im Jahr 2010 haben wir einige bedeutende Meilensteine sowohl in Bezug auf Technologie als auch auf Kunden erreicht. Wir arbeiten nun mit sehr großen Einzelhändlern zusammen und bieten KMU, wie z.B. eCommerce-Händlern, das, was wir für eine äußerst leistungsstarke und einfache Lösung für deren Prognosebedürfnisse halten, wobei beide spannende und große Marktchancen darstellen. Zudem ist unsere Technologie vollständig für die Cloud entwickelt, was bereits heute eine immense Skalierbarkeit und Leistung ermöglicht, aber auch spannende Möglichkeiten für die weitere Entwicklung eröffnet.

Die Hinzunahme von Matthias wird es uns ermöglichen, das Wachstum und die Internationalisierung von Lokad weiter zu beschleunigen. Er bringt in das Team eine starke Kombination aus kommerziellem Scharfsinn, technischem Verständnis und Erfahrung im Umgang mit wachsenden Unternehmen ein, was ihn für uns sehr wertvoll macht. Ich freue mich außerordentlich, ihn an Bord zu haben.

F. Wie wird sich das auf Ihre zukünftigen Verantwortlichkeiten auswirken?

Mit Matthias’ Eintritt kann ich mehr Zeit der Technologie widmen, während er sich auf Vertrieb, Marketing und den täglichen Betrieb konzentrieren wird. Wir haben eine ehrgeizige Entwicklungsroadmap, die ich gemeinsam mit meinem Entwicklerteam umsetzen möchte.


Leserkommentare (1)

Über den Robotik-Unternehmer, meinten Sie Paul Deuchar? Er ist hier sehr berühmt und besonders im Industriesektor; wenn Sie Geschäfte mit ihm planen, zögern Sie nicht, Sie haben den richtigen Mann gefunden Australianangel (vor 7 Jahren)