Kollaborative Supply Chain
Die Performance Ihrer supply chain hängt von deren Integration mit Ihren Lieferanten, Kunden, Transportunternehmen etc. ab. Ihre Partner im Dunkeln zu lassen, ist ein Rezept für mangelhaften Service, eingeschränkte Agilität und höhere Betriebskosten. Das Teilen umsetzbarer Informationen mit Ihren vertrauenswürdigen Partnern ist einer der Eckpfeiler einer kollaborativen supply chain. Über die Lokad-Plattform kann Ihr Unternehmen Datenpakete sicher und zuverlässig austauschen, die präzise auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Ihrer Partner zugeschnitten sind.

1. Beispiel einer kollaborativen supply chain
Contoso, eine große Handelsgruppe, möchte wichtige operative Daten mit Fabrikam, seinem FMCG-Lieferanten, teilen. Contoso hofft, die Zusammenarbeit in der supply chain mit Fabrikam zu optimieren. Konkret muss Contoso Folgendes bereitstellen:
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Tägliche Verkaufsdaten für jedes Fabrikam-Produkt in jedem Contoso-Geschäft.
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Lagerbestände aller Contoso-Geschäfte und Lager.
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Marktanteil-Einblicke für Fabrikams Produktsegmente, in monatlichen Abständen und pro Geschäft.
Entscheidend ist, dass Contoso in ähnlicher Weise auch aggregierte Marktdaten mit Fabrikams Konkurrenten (die ebenfalls Contoso-Lieferanten sind) teilt, um einen fairen und vertraulichen Ablauf für alle beteiligten Parteien zu gewährleisten.
Durch den Einsatz der Lokad-Plattform kann Contoso automatisch den exakten Datenausschnitt für Fabrikam zusammenstellen – Zeile für Zeile, Feld für Feld –, während Vertraulichkeit gewahrt und keinerlei Leistungseinbußen in Contosos eigenen Abläufen verursacht werden. Durch atomare Updates sieht Fabrikam stets einen konsistenten Schnappschuss der geteilten Daten, selbst wenn es sich um gewaltige Datensätze handelt.
Sobald Fabrikam diese Datenströme erhält:
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Tägliche Verkaufsdaten helfen ihnen, zukünftige Contoso-Bestellungen genauer zu prognostizieren und zu planen.
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Lagerbestände machen erkennbar, welches Inventar bereits in der Pipeline ist, und mildern den Bullwhip-Effekt.
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Marktanteil-Statistiken ermöglichen es Fabrikam, die Wirkung seiner Werbeaktionen und regionalen Marketingmaßnahmen zu messen.
Fabrikam kann anschließend in seinem eigenen Lokad-Konto zusätzliche Analysen und Berichte erstellen, indem es die von Contoso geteilten Daten mit den eigenen internen Kennzahlen kombiniert. Entscheidend ist, dass für diesen Schritt keine separate IT-Infrastruktur erforderlich ist.
Dieses nahtlose und sichere Datenteilen stellt sicher, dass sich beide Unternehmen darauf konzentrieren können, ihre Zusammenarbeit zu optimieren, anstatt sich mit komplexen Integrationen oder umständlichen Prognoseteilungsprozessen herumzuschlagen.
2. Hindernisse bei der kollaborativen supply chain
Auf taktischer Ebene erfordert die Zusammenarbeit in der supply chain einen ständigen Informationsaustausch über den „Flusszustand“ zwischen den Partnern, z. B. Verkaufsdaten, Lagerbestände, ETAs usw. Obwohl viele vielleicht denken, dass das Internetzeitalter dieses Problem gelöst hat, ist dies in Wirklichkeit einfach nicht der Fall. Beim einfachen, zuverlässigen und sicheren Teilen der für eine erfolgreiche taktische Zusammenarbeit in der supply chain erforderlichen Daten steckt mehr, als das Auge auf den ersten Blick wahrnimmt.
Die Lokad-Plattform geht diese Herausforderung auf Weisen an, wie es alternative Lösungen nicht tun, etwa wie im 1. Beispiel Anwendungsfall beschrieben.
2.1 Sicherheit
Für jeden Partner (z. B. Lieferanten) bietet die Lokad-Plattform die Möglichkeit, den genauen Datenumfang, der geteilt werden soll, festzulegen.
Zum Beispiel, wenn ein Kunde eine Tabelle mit einem Lieferanten teilen möchte, bietet Lokad die Möglichkeit, genau das zu teilen, was der Kunde wünscht (bei Bedarf Zeile für Zeile). Für jedes zu teilende Feld kann Lokad den Inhalt offenlegen oder verbergen (ebenfalls zeilenweise, falls gewünscht).
Darüber hinaus garantiert die Plattform, dass der Kunde keine Leistungseinbußen erfährt, wenn vertrauenswürdige Partner (wie Lieferanten) auf den freigegebenen Teil der Daten zugreifen.
2.2 Ausdrucksfähigkeit
Die mit vertrauenswürdigen Partnern zu teilenden Daten können von einer auf der Lokad-Plattform durchgeführten Vorverarbeitung profitieren. Unsere Plattform ermöglicht es sogar, dem vertrauenswürdigen Partner anonymisierte Statistiken zu seinem größten Segment zur Verfügung zu stellen.
Zum Beispiel, die ursprünglichen Geschäftsdaten könnten aus mehreren Systemen stammen, die vor der Weitergabe konsolidiert werden sollten. Die Daten können auch versehentliche Artefakte oder Fehler enthalten, die den Partner nur verwirren würden, welche die Lokad-Plattform vor dem Teilen bereinigen kann.
2.3 Integrität
Der gesamte mit dem Partner geteilte Datensatz wird durch atomare Updates der Lokad-Plattform übermittelt. Das bedeutet, dass der Partner durch Teilaktualisierungen der geteilten Daten nicht verwirrt wird – selbst wenn es sich um gewaltige Datensätze handelt. Der Partner sieht entweder den „alten“ Schnappschuss oder den „neuen“.
Diese Eigenschaft ist grundlegend, um ganze Fehlerklassen und Probleme für den vertrauenswürdigen Partner zu beseitigen.
2.4 Nutzbarkeit
Analysen, Datenvisualisierung und Daten-Nachbearbeitung können vom vertrauenswürdigen Partner an den geteilten Daten (innerhalb der Lokad-Plattform) durchgeführt werden. All diese Operationen können sogar unter Einbeziehung zusätzlicher Daten erfolgen, die der vertrauenswürdige Partner der Lokad-Plattform bereitstellt. Diese Fähigkeiten stellen sicher, dass die geteilten Daten vom vertrauenswürdigen Partner praktisch genutzt werden können – ohne dass er seine eigene IT-Infrastruktur einbinden muss.
3. Ist das Teilen von Prognosen eine gute Idee?
Obwohl es verlockend ist, Prognosen zu teilen, rät Lokad dringend von dieser Praxis ab. Theoretisch glauben Kunden oft, dass eine hochpräzise Nachfrageprognose dem Lieferanten helfen sollte, hohe „On Time In Full“ (OTIF)-Werte oder hohe Servicelevels zu erreichen. Allerdings bedeutet das Teilen von Prognosen in der Regel, Zeitreihen-Prognosen weiterzugeben, die nicht die notwendigen Informationen liefern, um fundiert zu zukünftigen Unsicherheiten in Geschäftsentscheidungen beizutragen.
Zum Beispiel sagen Zeitreihen-Prognosen (oder „Punktprognosen“) nichts über Retouren, Werbeaktionen, Haltbarkeit, Abschreibungen oder andere Details aus, die in Ihrer Branche wirklich wichtig sind. Aus diesem Grund empfiehlt Lokad, sich darauf zu konzentrieren, Fakten (zum Beispiel Daten zu Verkäufen, Lagerbeständen und Retouren) mit Lieferanten zu teilen. Diese Daten tragen zu besseren Entscheidungen bei, weshalb Lokad den Fokus auf das Teilen dieser Informationen legt.
4. Vergleich von Lokad und alternativen Technologien
Es gibt eine Vielzahl alternativer Technologien zum Austausch von Geschäftsdaten. Nachfolgend finden Sie einen kurzen Vergleich einiger der populärsten Optionen.
Zur besseren Übersicht haben wir angenommen, dass die zu teilenden Daten aus einem ERP stammen und dass das betreffende Unternehmen seine täglichen Verkaufsdaten (beschränkt auf die Produkte, die von jedem Lieferanten stammen) mit jedem Lieferanten teilen möchte.
4.1 SQL/ETL
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Das Unternehmen kann seine Daten mit einem ETL teilen, der auf einer transaktionalen Datenbank basiert.
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SQL unterstützt nicht die Vergabe von „row-level“ Berechtigungen, die erforderlich wären, um Daten mit einem Partner zu teilen.
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Dedizierte Tabellen für den Partner müssten erstellt werden. Außerdem müssten diese Tabellen in einer isolierten Datenbank angelegt werden, da der vertrauenswürdige Partner auf seine eigenen Daten zugreifen könnte und dies die Leistung des gesamten Systems beeinträchtigen würde.
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Punkt 3 (oben) impliziert die Erstellung und Wartung einer isolierten Datenbankinstanz pro Partner.
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Außerdem erfordert jede Visualisierung der geteilten Daten ein separates System, das von der IT-Abteilung des vertrauenswürdigen Partners betrieben wird.
4.2 BI (Business Intelligence)
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Das Unternehmen kann seine Daten mit einem BI-Tool teilen und den vertrauenswürdigen Partner auf angepasste Ansichten (maßgeschneidert für jeden Partner) beschränken.
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Leider fehlt es dem vertrauenswürdigen Partner durch diese Vereinbarung an der Möglichkeit, eigene Analysen oder Nachbearbeitungen der geteilten Daten zu erstellen.
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Zudem können die geteilten Daten nicht einfach als Flat Files exportiert werden, um sie in den IT-Systemen des vertrauenswürdigen Partners weiterzuverwenden.
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Schließlich stellt dieser Ansatz eine Rechenlast dar, die die BI-Instanz des Unternehmens negativ beeinflussen kann, wenn es zahlreiche Lieferanten gibt.
4.3 FTP
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Das Unternehmen kann seine Daten über Flat Files teilen, die mittels FTP bereitgestellt werden (wobei der FTP-Server entweder verwaltet oder selbst gehostet wird).
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Diese Lösung fehlt jedoch jegliche Vorverarbeitung, Nachbearbeitung und Datenvisualisierung, die von der Lokad-Plattform bereitgestellt werden.
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Das bedeutet, dass sowohl das Unternehmen als auch sein vertrauenswürdiger Partner Skripte (Python oder Ähnliches) betreiben müssen, um die Daten vor- oder nachzubereiten.
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Zudem ist ein separates System erforderlich, um die Daten zu visualisieren.
4.4 Blob Storage (z. B. S3)
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Das Unternehmen kann seine Daten über Flat Files teilen, die über einen Blob Storage bereitgestellt werden.
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Diese Option ist praktisch identisch mit FTP.
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Obwohl der Blob Storage in der Regel günstiger und zuverlässiger als FTP ist, bleibt er ein Fragment der Lösung, da zwei IT-Abteilungen involviert werden müssen (das Unternehmen und der vertrauenswürdige Partner).
5. Technische Details
Jedes Kundenkonto bei der Lokad-Plattform verfügt über ein eigenes Dateisystem. Jedes Dateisystem verhält sich wie ein Git-Repository, was bedeutet, dass alle Änderungen versioniert und atomar erfolgen. Wenn Dateien modifiziert werden, stellt das Dateisystem sicher, dass die Änderung atomar angewendet wird (ähnlich einem standardmäßigen „Commit“ in Git). Der Kunde (in diesem Fall ein Benutzer oder Prozess) des Dateisystems kann entweder die vorherige Version oder die alte Version einsehen (es gibt keinen Zwischenzustand). Das Lokad-Dateisystem kann auch über FTP (SFTP oder FTPS) zugegriffen werden.
5.1 Einen Ordner teilen
Schritt 1: Ein Mitglied des Kundenunternehmens kann einen Ordner „teilbar“ machen, wenn es über ausreichende Zugriffsrechte in seinem Lokad-Konto verfügt (source). Dies erfolgt über die Web-Oberfläche.
Schritt 2: Die Web-Oberfläche stellt ein Token aus, das dieser Benutzer an seinen vertrauenswürdigen Partner sendet (ebenfalls über die Web-Oberfläche).
Schritt 3: Der vertrauenswürdige Partner, der ebenfalls ein Lokad-Konto besitzt (destination), fordert dieses Token an (über die Web-Oberfläche).
Schritt 4: Sobald die oben genannten Schritte abgeschlossen sind, erscheint im Konto des vertrauenswürdigen Partners ein neuer Ordner. Dieser neue Ordner ist eine exakte Kopie des vom ursprünglichen Benutzer geteilten Ordners.
Hinweis 1: Jegliche Änderungen am source-Ordner (Kunde) werden im destination-Ordner (vertrauenswürdiger Partner) gespiegelt. Die angestrebte Replikationslatenz für Änderungen liegt unter einer (1) Minute.
Hinweis 2: Der Replikationsordner im Zielkonto ist schreibgeschützt. Er kann nicht verändert werden.
5.2 Verwendung von Envision
Typischerweise erhält das Quellkonto seine Originaldaten über FTP, wodurch die Daten exakt so gespiegelt werden, wie sie in den Geschäftssystemen vorzufinden sind. Anschließend wird Envision (die Programmiersprache der Lokad-Plattform) verwendet, um den Quellordner mit einem beliebigen Satz von Flat Files zu füllen, der den (relationalen) Datenausschnitt darstellt, der sicher mit dem vertrauenswürdigen Partner geteilt wird.
Envision wird auch vom vertrauenswürdigen Partner genutzt, um diese Daten aus dem Zielkonto zu visualisieren oder nachzubereiten. Schließlich steht FTP dem vertrauenswürdigen Partner ebenfalls zur Verfügung, falls die Notwendigkeit besteht, diese Daten in die eigenen Geschäftssysteme zu integrieren.