Bewertung von Arkieva, einem Anbieter von supply chain planning Software

Von Léon Levinas-Ménard
Zuletzt aktualisiert: April, 2025

Zurück zu Marktforschung

Arkieva, 1993 gegründet und belegt durch Profile auf Zippia und Tracxn, bietet seit langem integrierte supply chain planning Lösungen, die End-to-End-Herausforderungen von der Nachfrageprognose bis hin zur Bestands- und supply chain Planung adressieren. Die firmeneigene Orbit-Plattform bietet eine zentralisierte In-Memory-Engine, die für schnelle OLTP/OLAP-Operationen und dynamische What‑if-Szenarioanalysen konzipiert ist. Arkievas Lösung führt Daten aus unterschiedlichen Unternehmenssystemen mittels eines proprietären Data Connectors – basierend auf einer Microsoft SQL Server Architektur – zusammen, um eine Echtzeit-Zusammenarbeit und -Berichterstattung zu ermöglichen, ergänzt durch vertraute Exportfunktionen zu Tools wie Microsoft Excel und Adobe PDF. Als „KI‑getrieben“ vermarktet, basiert die Technologie überwiegend auf robusten, regelbasierten Ansätzen und traditioneller statistischer Prognose, anstatt modernste Machine Learning-Methoden einzusetzen. Diese Bewertung untersucht das Produktangebot, die technische Architektur, die Bereitstellungsmodelle und die KI/ML-Behauptungen von Arkieva und bietet supply chain Führungskräften einen evidenzbasierten Einblick in dessen Leistungsfähigkeit.

Was Arkieva’s Lösung bietet

Das Produktangebot von Arkieva adressiert zentrale Funktionen der supply chain Planung, indem es umfassende Module für Nachfrageprognose, Bestandsoptimierung und integrierte Vertriebs- und Betriebsplanung ([About Arkieva]1, [Business Software Review]2) bereitstellt. Die Orbit-Plattform zeichnet sich durch ein einheitliches, im Speicher arbeitendes Repository aus, das sowohl transaktionale als auch analytische Prozesse unterstützt und schnelle Simulationen sowie dynamische What‑if-Analysen zur Unterstützung strategischer Entscheidungsfindung ermöglicht ([Orbit]3). Dieser Ansatz ermöglicht es Entscheidungsträgern, mehrere Planungsszenarien in Echtzeit zu evaluieren und gleichzeitig die Zusammenarbeit über standardmäßige Werkzeuge zu erleichtern.

Wie Arkieva seine Funktionalität erreicht

Datenintegration und Infrastruktur

Arkieva nutzt einen firmeneigenen Data Connector, um Daten aus ERP-, MES-, CRM- und anderen Unternehmenssystemen zu extrahieren und vorzubereiten – und führt diese in separaten Datenbanken zusammen, die auf Microsoft SQL Server basieren ([Data Integration]4). Diese Integrationsbasis stellt sicher, dass komplexe, systemübergreifende Informationen harmonisiert werden, um eine kohärente supply chain Planung zu unterstützen.

Die Orbit-Plattform – Kerntechnische Architektur

Im Zentrum des Angebots von Arkieva steht die Orbit-Plattform, die eine fortschrittliche In-Memory-Engine verwendet, die sowohl für OLTP- als auch OLAP-Operationen ausgelegt ist. Multithreaded-Verarbeitung und volle CPU-Auslastung ermöglichen schnelle Simulationen und Szenarioanalysen, während integrierte prädiktive Analysen und Zeitreihenprognosen (mit Unterstützung der R-Integration) ein robustes statistisches Modellieren ermöglichen ([Orbit]3, [Demand Planning]5). Obwohl Arkieva von „KI‑getriebenen“ Fähigkeiten spricht, basiert ein Großteil der Funktionalität auf regelbasierter Logik und bewährten statistischen Methoden.

Bereitstellung und Implementierung

Arkieva setzt eine schnelle, iterative Prototyping-Methodik ein, die eine kontinuierliche Kundenvalidierung und -anpassung in den Vordergrund stellt ([Implementation Method]6). Die flexiblen Bereitstellungsmodelle – von On‑Premise über Cloud bis hin zu hybriden Konfigurationen – ermöglichen es, sich an unterschiedliche Kundenumgebungen anzupassen und gleichzeitig eine nahtlose Integration mit bestehenden Unternehmenssystemen sicherzustellen.

Analyse der KI/ML- und Optimierungsbehauptungen

Trotz der Vermarktung seiner Angebote als „KI‑getrieben“ zeigt die technische Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit von Arkieva einen Ansatz, der in erster Linie auf regelbasierten Systemen in Kombination mit traditioneller statistischer Prognose beruht ([Demand Planning]5, [Artificial Intelligence Category]7). Die Plattform zeichnet sich durch schnelle Simulationen und dynamische What‑if-Analysen aus, scheint jedoch weder modernes Deep Learning noch fortgeschrittene Machine Learning-Pipelines einzusetzen. Stattdessen erscheint Arkievas „KI“ eher als eine Weiterentwicklung bewährter analytischer Praktiken, als dass sie einen Sprung in Richtung modernster algorithmischer Automatisierung darstellt.

Marktposition und Mitarbeitererkenntnisse

Daten von Tracxn und Zippia zeigen, dass Arkieva ein schlankes, nicht fremdfinanziertes Unternehmen mit jahrzehntelanger, tiefgehender operativer Expertise bleibt. Der Schwerpunkt auf integrierter Planung und benutzerfreundlichen Oberflächen – mit erheblicher Unterstützung für Excel- und PDF-Exporte – deutet darauf hin, dass traditionelle Planungsprozesse verbessert werden sollen. Stellenanzeigen auf Arkievas Karriereseite und Bewertungen auf Indeed untermauern zusätzlich die Auffassung, dass das Unternehmen fachspezifisches Wissen über umfangreiche F&E-Investitionen stellt.

Arkieva vs Lokad

Sowohl Arkieva als auch Lokad sind im Bereich supply chain Software tätig, verfolgen jedoch deutlich unterschiedliche Ansätze. Arkieva, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1993 zurückreichen, konzentriert sich auf integrierte, regelbasierte supply chain planning Lösungen, die flexible Bereitstellung (on‑premise, cloud oder hybrid) und robuste Datenintegration unter Verwendung etablierter Technologien wie Microsoft SQL Server in den Vordergrund stellen. Die Orbit-Plattform ist für Echtzeit-Szenarioanalysen durch eine In-Memory-Engine konzipiert und basiert auf konventioneller statistischer Prognose. Im Gegensatz dazu verfolgt Lokad, gegründet im Jahr 2008, ein cloud‑natives, hochautomatisiertes Paradigma, das sich auf prädiktive Optimierung konzentriert. Lokad nutzt eine maßgeschneiderte domänenspezifische Sprache (Envision) und fortgeschrittene probabilistische Methoden, einschließlich Deep Learning, um Entscheidungsprozesse in supply chains zu automatisieren ([The Lokad Platform]8, [Forecasting via Deep Learning (2018)]9). Im Wesentlichen baut Arkieva auf vertraute, regelbasierte Analytik zur Verbesserung von Planungsprozessen, während Lokad darauf abzielt, Entscheidungsfindung durch datenintensive, machine learning-getriebene Automatisierung neu zu gestalten, was ein höheres Maß an technischer Expertise erfordert.

Fazit

Arkieva bietet eine umfassende und integrierte supply chain planning Lösung, die Daten aus verschiedenen Unternehmenssystemen zusammenführt und durch die In-Memory-Orbit-Plattform eine schnelle Szenarioanalyse unterstützt. Während die Technologie auf robusten, regelbasierten Methoden und bewährter statistischer Analytik zur Verbesserung der Entscheidungsfindung basiert, scheint das Label „KI‑getrieben“ eine Weiterentwicklung etablierter Praktiken widerzuspiegeln, anstatt einen Sprung in fortschrittliches Machine Learning darzustellen. Im Vergleich zu radikal automatisierten Ansätzen, wie sie bei Lokad verfolgt werden, bieten Arkievas Angebote die Sicherheit vertrauter, flexibler Bereitstellungsmodelle und einer nahtlosen Integration mit traditionellen Unternehmenswerkzeugen. Supply chain Führungskräfte sollten die Zuverlässigkeit und Zugänglichkeit der konventionellen Methoden von Arkieva gegen die potenziellen Vorteile – und technischen Anforderungen – fortschrittlicher, automatisierungszentrierter Lösungen abwägen.

Quellen