Rezension von RELEX Solutions, einem Supply Chain Planungssoftware-Anbieter
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RELEX Solutions, gegründet im Jahr 2005 in Helsinki von supply chain scientists Mikko Kärkkäinen, Johanna Småros und Michael Falck, bietet eine einheitliche Supply Chain- und Einzelhandelsplanungsplattform, die darauf ausgelegt ist, Verschwendung zu verringern, das Bestands- und Produktionsmanagement zu optimieren und die Effizienz im Einzelhandel durch datengestützte Entscheidungsfindung zu verbessern. Aufbauend auf einer hoch skalierbaren, cloud-nativen Architektur mit modernster In-Memory- und In-Database-Verarbeitung integriert die Plattform vielfältige Planungsprozesse zu einem digitalen twin der supply chain. Sie nutzt fortschrittliche KI und Machine Learning – von spezialisierter Prognose und mathematischer Optimierung bis hin zu aufkommenden generativen KI-Tools wie Rebot – um umsetzbare Einblicke und Echtzeit-Analysen zu liefern. Unter dem Motto „configure, don’t code“ stellt RELEX Solutions eine hochkonfigurierbare, microservices-basierte Lösung bereit, die große Datenmengen effizient verarbeitet und gleichzeitig schnelle Rollouts sowie messbare Nachhaltigkeitsverbesserungen wie reduzierte Lebensmittelverschwendung und verbesserte CO₂-Kennzahlen gewährleistet.
1. Produktübersicht und Funktionalität
1.1 Was die Lösung bietet
RELEX Solutions positioniert seine Plattform als eine einheitliche Lösung, die:
- Integriert Supply Chain-Prozesse: Dies umfasst die Bedarfsprognose, Bestandsplanung, automatische Nachbestückung, Werbe- und Preisoptimierung, Produktionsplanung und Vertriebsplanung (1, 2).
- Die operative Effizienz verbessert: Durch die Erstellung eines „digital twin“ der supply chain optimiert die Plattform die Kapazität, reduziert Lieferengpässe und senkt Verschwendung (3,4).
- Die Nachhaltigkeit erhöht: Dies zeigt sich in messbaren Reduktionen der Lebensmittelverschwendung – bis zu 10–40% sowie verbesserten Umweltkennzahlen (1).
1.2 Wie die Lösung funktioniert
Die RELEX-Plattform setzt auf einen anspruchsvollen technischen Ansatz:
- Fortschrittliche Datenverarbeitung und Analyse: In-Memory-Computing und In-Database-Verarbeitung ermöglichen die schnelle Analyse von täglich Terabytes an Daten und unterstützen zügige, reaktionsschnelle Planungsentscheidungen (3).
- KI und Machine Learning: Das System kombiniert Machine-Learning-Modelle mit mathematischer Optimierung (einschließlich linearer Programmierung, Heuristiken und regelbasierter Anpassungen), um die Nachfrage zu prognostizieren und Produktionspläne zu erstellen, wie in der ML-basierten Bedarfsprognose und digitalen twin-Modellierung detailliert beschrieben (5,6).
- Integration generativer KI: Der kürzliche Start von Rebot – angetrieben von GPT-4 neben proprietären Algorithmen – bietet eine dialogorientierte, ergebnisbasierte Schnittstelle, um Nutzer bei der Fehlersuche und Entscheidungsfindung zu unterstützen (7).
- Konfigurierbare und skalierbare Architektur: Nach dem Motto „configure, don’t code“ nutzt die cloud-native Plattform Microservices und Container-Orchestrierung (Docker, Kubernetes, Microsoft Azure), um schnelle Rollouts und Skalierbarkeit zu gewährleisten, wie Einblicke in den Tech-Stack zeigen (8).
2. Technologische Grundlagen und Deployment-Ansatz
2.1 Technische Grundlagen und Tech-Stack
Das technische Fundament von RELEX ist modern und vielseitig:
- Backend und Infrastruktur: Das System basiert auf einer Kombination von Java, Kotlin, Ruby und sogar funktionalen Programmierwerkzeugen, wobei Einsatzbeispiele Technologien wie Haskell für Deployment-Dienstprogramme anführen, alles gehostet auf Microsoft Azure (9,10).
- Datenmanagement: Ein proprietärer Ansatz der In-Memory- und In-Database-Verarbeitung stellt sicher, dass enorme Datenströme effizient für Echtzeitanalysen verarbeitet werden (3).
- Zusammenarbeit und Integration: Kontinuierliche Integration und agile Entwicklung werden durch Tools wie GitLab, Slack und Jira unterstützt, was die moderne Arbeitskultur des Unternehmens untermauert (10).
2.2 Deployment- und Rollout-Strategie
RELEX setzt auf eine schnelle, gestaffelte Deployment-Strategie:
- Gestaffelte Implementierungen: Kunden erleben typischerweise einen stufenweisen Rollout, der Störungen minimiert und gleichzeitig schnelle Renditen auf Investitionen sicherstellt, wie Beispiele wie der Rollout bei Bed Bath & Beyond zeigen (11).
- Abo-basiertes SaaS-Modell: Die Plattform wird vollständig als cloud-basierter Service bereitgestellt und bietet kontinuierliche Updates sowie sich weiterentwickelnde Funktionen mit minimalen Ausfallzeiten.
3. Bewertung der Technologie und Aussagen
3.1 Stärken und Innovationen
- Umfassende, einheitliche Plattform: Nur wenige Anbieter können mit der Bandbreite der integrierten Planungsfunktionen von RELEX mithalten, die als ein einziger digitaler twin präsentiert werden und operative Transparenz gewährleisten.
- Fortschrittlicher Einsatz von KI und ML: Die Kombination aus spezialisierter KI für die Bedarfsprognose, Optimierungstechniken und der Integration generativer KI (Rebot) unterstreicht RELEXs zukunftsorientierte Investition in Forschung und Entwicklung – Berichten zufolge werden 25–30% des Umsatzes kontinuierlich in Innovation reinvestiert (5).
- Cloud-native Skalierbarkeit: Die Microservices-Architektur und Container-Orchestrierung der Plattform ermöglichen robuste Skalierbarkeit und schnelle Rollout-Fähigkeiten, die für sich rasch verändernde Supply Chain-Umgebungen wesentlich sind.
3.2 Skepsis und Vorsichtspunkte
- Buzzword-Überschneidungen: Obwohl RELEX häufig „AI-powered“ und „agile“ Fähigkeiten hervorhebt, basieren einige Aspekte möglicherweise auf stark angepassten regelbasierten Systemen, die einer unabhängigen Überprüfung bedürfen.
- Anpassung versus sofort einsatzbereite Lösungen: Versprechen eines schnellen vollständigen Rollouts (z. B. ROI in nur drei Monaten) könnten bedeutende Herausforderungen bei der Anpassung in unterschiedlichen Supply Chain-Kontexten verschleiern.
- Transparenz der Algorithmen: Die exakten Methoden, mit denen Machine Learning, Optimierung und Heuristiken kombiniert werden, bleiben proprietär, was eine sorgfältige Prüfung durch potenzielle Kunden erfordert.
RELEX Solutions vs Lokad
Beim Vergleich von RELEX Solutions mit Lokad treten mehrere wesentliche Unterschiede zutage. RELEX Solutions, 2005 in Helsinki gegründet, setzt auf einen „configure, don’t code“-Ansatz – und bietet eine hochintegrierte, sofort einsatzbereite Plattform für Einzelhandels- und Supply Chain-Planung, die darauf abzielt, einen digitalen twin der gesamten supply chain mit messbaren Nachhaltigkeitsvorteilen bereitzustellen. Die Stärke liegt in der schnellen Implementierung, robusten Skalierbarkeit über Microservices und der Integration sowohl traditioneller Optimierungsmethoden als auch aufkommender generativer KI-Tools wie Rebot, um dialogbasierte Einblicke zu liefern. Im Gegensatz dazu verfolgt Lokad – 2008 in Paris gegründet – eine stärker programmierbare, codegetriebene Methodik, die sich auf die proprietäre, fachspezifische Sprache Envision konzentriert. Lokads Plattform ist für eine tiefgehende quantitative Supply Chain-Optimierung durch probabilistische Prognosen und prädiktive Optimierung ausgelegt, wobei häufig supply chain scientists gefordert sind, eigene „numerische Rezepte“ zu entwickeln. Während beide Anbieter fortschrittliche KI und cloud-native Architekturen nutzen, setzt RELEX auf eine vorkonfigurierte Lösung, die den Programmieraufwand minimiert und integrierte Einzelhandelsanwendungen betont, während Lokad eine flexible, hoch technische Plattform bietet, die Einfachheit gegen extreme Anpassungsfähigkeit und Programmierbarkeit eintauscht.
Fazit
RELEX Solutions präsentiert eine robuste, integrierte Plattform, die fortschrittliche Datenanalysen, AI/ML und ein cloud-natives Design nutzt, um die supply chain- und Einzelhandelsplanung zu optimieren. Der einheitliche „digital twin“-Ansatz bietet greifbare Vorteile in der Prognosegenauigkeit, im Bestandsmanagement und in der Nachhaltigkeit, während die Einbindung generativer KI die Benutzerinteraktion und Entscheidungsunterstützung verbessert. Dennoch wird potenziellen Kunden geraten, die verlockenden Versprechen eines schnellen Rollouts und hoher ROI gegen die inhärenten Komplexitäten von Anpassungen und algorithmischer Transparenz abzuwägen. Zusammengefasst stellt RELEX Solutions eine überzeugende Option für Organisationen dar, die bereit sind, eine datengesteuerte, konfigurierbare Plattform einzusetzen, die die supply chain-Operationen rationalisiert, ohne dass tiefgreifende Programmierkenntnisse erforderlich sind.